»Mittagstisch und/oder Abendmahl«

Bild: Jacopo Bassano, Das Abendmahl (um 1542)

„Mittagstisch und/oder Abendmahl“ – Kulturelles Gedächtnis und christliche Bilder: ein Fotoprojekt mit 20 Schulen

Im Herbst 2018 werden die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann für ihre Forschungen zum kulturellen Gedächtnis den Friedenspreis des deutschen Buchhandles erhalten. Wir nehmen dies als Anlass für ein Fotoprojekt mit 20 Schulen, bei dem die christliche Ikonographie (in Motiven, Szenen, Gesten) im Vordergrund steht. Übergreifend ist die Frage „Woher komme ich?“ – „Wohin gehe ich?“ Welche Formen kultureller Erinnerung gibt es, wie werden sie überliefert? Welche Texte, Bilder und Riten werden insbesondere im christlichen Kontext immer wieder aufgerufen und können heute Orientierung sein, in welcher Übersetzung, in welcher Verbindung mit der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen?

In der konkreten Arbeit kann dies u.a. so aussehen: Klassische christliche Motive und Szenen aus der Kunst werden zeitgemäß und altersgerecht, möglicherweise gänzlich neu interpretiert. Wie würden Schüler_innen das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern im Hamburg des Jahres 2018 umsetzen? Wie den Kuss und Verrat des Judas – und wie den brennenden Dornbusch und seine Botschaft? Wie vermitteln sie die Zeichen und Bedeutungen mit und in ihre Lebenswelt?

André Lützen

(André Lützen)

Über die szenische und fotografische Interpretation entsteht eine Bildfolge, die in den Deichtorhallen und an weiteren Orten ausgestellt werden soll. Zwischenausstellungen sind vorgesehen, um den Fortgang des Projektes, die Neugierde auf die Interpretation zu dokumentieren.

An dem Projekt,

das der Fotograf und Deichtorhallen-Künstler künstlerisch André Lützen leitet,  nehmen 20 Schulen teil.  Beteiligt sind Schulen des Erzbistums Hamburg sowie die Bugenhagen-Schulen,  um die ökumenischen Ausrichtung des Projektes zu gestalten.

Fortbildungsreihe: Kulturelles Gedächtnis und Praktiken des Erinnerns

Seminare, Vorträge und Kunstführungen für Lehrer_innen der Fächer Religion, Kunst, Deutsch, Geschichte, Sprachen, PGW (Grundschule, STS, Gymnasium)

Welche Rolle spielt die Erinnerung bei Herausbildung der Kultur und der Identität? Welche Formen kultureller Erinnerung gibt es, wie werden sie überliefert? Welche Texte, Bilder und Riten werden insbesondere im christlichen Kontext immer wieder aufgerufen? Was bedeutet in diesem Zusammenhang Bildung?
Der Begriff des kulturellen Gedächtnisses wurde von Jan und Aleida Assmann geprägt; beide erhalten im Herbst den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Die Reihe nimmt dies zum Anlass, die Bedeutung des kulturellen Gedächtnisses im schulischen Kontext zu diskutieren. Ein weiterer Schwerpunkt wird sein, das kulturelle Gedächtnis als Fundus künstlerischer Themen und Motive zu erörtern und die Bildsprache christlicher Kunst zu entschlüsseln.

Parallel zum Fortbildungsprogramm wird in Kooperation mit den Deichtorhallen Hamburg unser Fotografieprojekt durchgeführt. Der Titel: „Mittagstisch und/oder Abendmahl: Christliche Bilder neu interpretiert“.

Botticelli, Frühling

Botticelli, Frühling

Auftaktseminar: 19. Oktober 2018

Dr. Bettina Knauer, Religion und kulturelles Gedächtnis
Do 17.00 – 19:30 Uhr
St. Ansgar-Haus
Schmilinskystraße 78
20099 Hamburg

Vortrag: 5. November 2018

PD Dr. Karen Michels über Aby Warburg und das Mnemnosyne-Projekt

Ort:
Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg
Mo 17.oo – 19.00 Uhr

Zwei weitere Termine werden noch bekannt gegeben.